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Simon Rimaz

Das Archiv als Objekt

Simon Rimaz hat erst kürzlich ein Diplom von der Höheren Fachschule für Fotografie Vevey erworben. Er pflegt eine radikale Beziehung zum Bild, das er lieber sammelt als produziert. Er verwendet praktisch ausschliesslich Archivdokumente, die er verschiedenen Bearbeitungsformen unterzieht, um deren Aussagekraft als Erinnerungs- und Zeugniswerkzeug zu überprüfen.

Die Serie «Unusual View of Unknown Subjects» nutzt alte Abzüge von Pressefotos, die aus diversen amerikanischen Zeitungsredaktionen stammen. Die auf Ebay erworbenen Fotos weisen Gebrauchsspuren auf, insbesondere sind Markierungen zu sehen, die für die Wahl des Ausschnitts angebracht wurden und verraten, welche Bildpartien effektiv in der Zeitung veröffentlicht wurden. Simon Rimaz wählt den umgekehrten Weg, indem er diese Fragmente ausschneidet und herauslöst. Er zeigt uns letztlich ein rätselhaftes Bild, auf dem was, was damals als überflüssig betrachtet wurde, jetzt einen weissen Fleck umrahmt. Auf diese Weise unterläuft der Künstler unsere Bildwahrnehmung und hinterfragt gleichzeitig den Wert des Ausgesparten und die Legitimität der journalistischen Vorgehensweise.

Simon Rimaz versucht auch, mit dem Museumsraum zu interagieren. Mithilfe von Fotofragmenten, welche vergangene Ausstellungen des PhotoforumPasquArt dokumentieren, erfindet er neue Formen, eine Art von Objekten/Skulpturen, die sich durch die Zwischenräume schlängeln, welche die Bilder ehemaliger Ausstellungen offen gelassen haben. Mit diesem Rückgriff materialisiert er die Geschichte der Örtlichkeit und regt zum Nachdenken über das Museum als Produzent von Formen an.

Pressedossier (pdf)

www.simonrimaz.ch


De la série Unusual View of Unknown Subjects, 2013. © Simon Rimaz

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