Disruptive Perspectives, Zackary Drucker & Rhys Ernst, Photoforum 2017 © Julie Lovens

Adrian Sauer, Photoforum 2018 © Adrian Sauer

FLARE n°1 © Christopher Meerdo, Anthology IMG67_1.psd, 2007–2015

Über das Photoforum

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Eine bedeutende Schweizer Institution für Fotografie

Das Photoforum setzt sich dafür ein, aufstrebende Schweizer und internationale FotografInnen zu unterstützen und ihnen in entscheidenden Momenten am Anfang und in der Mitte ihrer Karriere wichtige Möglichkeiten zu bieten. Zwischen fünf und sieben Ausstellungen pro Jahr werden organisiert, darunter Gruppenausstellungen und Monographien, die manchmal die erste Einzelausstellung der Kunstschaffenden sind. Dies ermöglicht dem lokalen und nationalen Publikum, neue KünstlerInnen zu entdecken und Einblicke in aktuelle Trends der zeitgenössischen Fotografie zu gewinnen.

Gegründet im Jahr 1984, befindet es sich im ersten Stock des Pasquart, einem ehemaligen Krankenhausgebäude, neben dem Kunsthaus Biel / Centre d’art Bienne, dem Filmpodium Biel/Bienne, dem Kunstverein Biel und espace libre. Das Photoforum ist ausserdem Hauptpartner der Bieler Fototage, ein jährlich im Frühling stattfindendes Festival, für welches das Photoforum jedes Jahr ein Ausstellungsprojekt vorschlägt und umsetzt.

Seit 2016 entwickelt das Photoforum ein dynamisches und ambitioniertes Vermittlungsprogramm, das integraler Bestandteil des künstlerischen Programms ist. Mit seinen Vermittlungsaktionen, die sich an spezifische Gruppen richten und auf deren Bedürfnisse ausgerichtet sind, ermöglicht es das Photoforum, ein Ort zu sein, der allen offensteht und der den Austausch zwischen Menschen und Gemeinschaften fördert. Mit diesem Programm setzt sich das Photoforum auch für visuelle Kompetenzen (im Sinne von Lese- und Bildkompetenz) ein und macht die Fotografie zu einem Ausdrucksmittel, das möglichst vielen Menschen zugänglich sein soll.

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Eine kleine Geschichte

Entstanden aus privaten Initiativen in den 1980er Jahren, zu einer Zeit, als die Fotografie noch als sekundäres Medium galt, hat sich das Photoforum in den drei Jahrzehnten seines Bestehens stetig weiterentwickelt, immer im Sinne der « Unterstützung der Fotografie in all ihren Formen ». Es wurde im Oktober 1984 auf Initiative des Fotografen Francis Siegfried gegründet, welcher das Photoforum bis 2003 leitete. Damals verfügte es über zwei Räume im ehemaligen Progymnasium an der Seevorstadt 71. Seit 1987 wird es von einem Verein unterstützt. 1991 organisierte das Photoforum die erste jährliche Ausstellung, welche bald zum Prix Photoforum wurde. Es ist einer der ältesten Schweizer Fotografiepreise, der jedes Jahr einen Fotografen, eine Fotografin für ein ausserordentliches Projekt auszeichnet und eine wichtige Gelegenheit für Schweizer Fotograf_innen am Anfang ihrer Karriere darstellt.

1999 wurde das Gebäude des Pasquart mit einem neuen Anbau der Basler Architekten Diener & Diener wiedereröffnet und das Photoforum verdoppelte seine Ausstellungsfläche auf 300 m2 in fünf Räumen. Im Jahr 2003 übernahm der Journalist und Fotograf Daniel Müller die Leitung des Photoforums und verstärkte seine Ausrichtung auf zeitgenössische Fotografie und junge Talente.

Das Photoforum Pasquart präsentierte insbesondere die Ausstellungen von Nicolas Faure (2000), Olivier Christinat (2000), Simone Kappeler (2001), Jane Evelyn Atwood (2002), Raphael Hefti (2004), Tilo Steireif (2006), Tobia Zielony (2009), Nils Nova (2011), Guadalupe Ruiz (2012), Yann Mingard (2014), Andrea Stultiens (2016), Salvatore Vitale (2017), Alexandra Navratil (2017).

Im Laufe seiner Geschichte konnte sich das Photoforum auf einen dynamischen und engagierten Vorstand, bestehend aus Fotograf_innen, Künstler_innen, Kunsthistoriker_innen, Kurator_innen und Fachleuten aus anderen Bereichen verlassen.

Ein neuer Aufbruch im Jahr 2015

Im Jahr 2015 beginnt eine neue Ära für das Photoforum. Nadine Wietlisbach, eine auf zeitgenössisches Schaffen spezialisierte Kuratorin und Publizistin, wird Direktorin des Photoforums. Zu diesem Zeitpunkt trifft der Vorstand die Entscheidung, sich aus der aktiven Programmgestaltung zurückzuziehen und die kuratorische Leitung vollständig der Direktion zu überlassen. Wietlisbach entwickelt das Netzwerk der Institution weiter und verleiht dem Photoforum neue Impulse, insbesondere durch die Entwicklung eines ambitionierten Kulturvermittlungsprogramms.

Im Jahr 2016 wird das Programm des Photoforums durch das FLARE-Magazin erweitert. FLARE, als Printmagazin (2016-2017) und Onlineplattform (Tumblr, 2016-2019 & Medium, 2020), erweiterte und ergänzte den Ausstellungsraum des Photoforum Pasquart. FLARE stellte Verbindungen zwischen dem Digitalen, dem Gedruckten und den Ausstellungen her und zeigte Kollaborationen mit Fotografinnen, Expertinnen verschiedenster Disziplinen sowie der Bieler Bevölkerung. Digital wurden Hintergrundinformationen, Werkstattberichte sowie kontextuelle Erweiterungen zu einem Hybriden verbunden, welcher über das Jahr hinweg weiter wuchs. Das Projekt wurde 2021 eingestellt.

Nach der Ernennung von Nadine Wietlisbach zur Direktorin des Fotomuseums Winterthur übernimmt Danaé Panchaud, Kuratorin und Dozentin für Fotografie, im Januar 2018 die Leitung des Photoforums.

Ende 2021 wird Danaé Panchaud zur Direktorin des Centre de la Photographie de Genève ernannt. Im Januar 2022 übernimmt Jana Johanna Haeckel, Kuratorin, die Leitung des Photoforums.

Im Oktober 2023 übernimmt Amelie Rose Schüle, Kuratorin, Programmgestalterin und Kreativproduzentin, die Leitung des Photoforums, um die kontinuierliche Weiterentwicklung und Förderung der Fotografie im Einklang mit den ursprünglichen Zielen und Werten des Vereins fortzusetzen.