Narratives from Algeria
4 Juli 2020 – 6 September 2020
Bild © Linda Bournane Engelberth
Die Ausstellung soll einen Überblick über die zeitgenössische algerische Fotografie in ihrer Pluralität, ihrem Reichtum und ihrer Vielfalt vor dem Hintergrund ihrer derzeit geringen internationalen Reichweite geben.
Auf der Grundlage eines offenen Aufrufs bei dem fast 100 Vorschläge eingegangen sind, sowie direkter Einladungen an Fotografinnen und Fotografen versammelt die Ausstellung Werke von über 30 internationalen Fotografinnen und Fotografen mit starken Verbindungen zu Algerien, von denen die Mehrheit derzeit dort lebt und ihre Arbeiten noch nicht in der Schweiz gezeigt hat. Gemeinsam bieten sie facettenreiche Erzählungen über Algerien, über seine komplexe Gegenwart angesichts seiner komplizierten Vergangenheit und behandeln Themen wie kollektive und individuelle Identität, politisches Engagement oder kontrastreiche Aspekte des täglichen Lebens im größten Land des afrikanischen Kontinents.
Ihre fotografischen Projekte sind in drei breit gefasste Themenbereiche gegliedert und werden in der Ausstellung in drei monumentalen Projektionen präsentiert. Das erste Thema, Identität, umfasst eine Reihe konzeptueller, künstlerischer und dokumentarischer Arbeiten, die Reflexionen über die kollektive und individuelle zeitgenössische algerische Identität bieten. Etwa ein Drittel der Projekte stammen von Fotografen und Fotografinnen aus der Diaspora, die ihre algerische Identität und ihr algerisches Erbe erkunden. Das zweite Thema, Politik, konzentriert sich auf aktuelle politische Themen mit verschiedenen Standpunkten zu einigen der drängendsten Probleme Algeriens wie dem Hirak, einer anhaltenden Bewegung, die sich für tiefgreifende politische Reformen durch friedliche Demonstrationen einsetzt. Weitere wichtige Themen sind beispielsweise Migration und Migrantinnen und Migranten, die Algerien durchqueren, die Flüchtlinge aus Sarahoui und die französisch-algerische Geschichte. Das dritte Thema, Tagtäglich, umfasst eine Auswahl vor allem dokumentarischer Projekte, die sich auf das alltägliche Leben in ganz unterschiedlichen Gegenden Algeriens konzentrieren, wie die Feiern zum Gründertag in den Dörfern, die Arbeit in den Steinbrüchen oder junge Menschen, die im Sommer versuchen, Hitzewellen zu entfliehen.
Die Ausstellung wird von einem geschichtlichen Teil begleitet, der wichtige Momente der Geschichte der Fotografie in Algerien nachzeichnet. Sie ist geprägt von der algerischen Kolonialzeit und von Bildern, die über ein Jahrhundert lang fast ausschliesslich von europäischen Fotografinnen und Fotografen produziert wurden, und danach von einem tiefgreifenden Ungleichgewicht in der Verbreitung von Fotografien, die von algerischen oder europäischen Fotografinnen und Fotografen hergestellt wurden. Dieser Teil der Ausstellung problematisiert diese Fragen und kontextualisiert ikonische und weniger bekannte Fotografien, die mit der algerischen Geschichte verbunden sind.
Mit Farouk Abbou, Anas Allal, Sofiane Bakouri, Yassin Belahsene, Samir Belkaïd, Laura Ben Hayoun, Sabri Benalycherif, Nejla Bencheikh, Ramzy Bensaadi, Houari Bouchenak, Mahdi Boucif, Ferhat Bouda, Bruno Boudjelal, Linda Bournane Engelberth, Fatima Chafaa, Safia Delta, Zohor Fatah, Tytus Grodzicki, Bruno Hadjih, Awel Haouati, Youcef Krache, Emilien Itim, Yanis Kafiz, Lola Khalfa, KMH, Issam Larkat, Mohamed Mahiout, Nadja Makhlouf, Souad Mani & Hakim Rezaoui, Farouk Islam Medjati, Nasser Medjkane, Ahmed Merzagui, Camille Millerand, Fethi Sahraoui, Lydia Saidi, Sihem Salhi, Mohamed Fouad Semmache, Youcef Senous, Lynn SK.
Kuratiert von Danaé Panchaud und Abdo Shanan, unterstützt von Miriam Edmunds
Führungen
Führungen auf Deutsch
Sonntag, 19. Juli um 16:00 Uhr
Donnerstag, 27. August um 18:30 Uhr (freier Eintritt)
Sonntag, 30. August um 16:00 Uhr
Sonntag, 6. September um 16:00 Uhr
Führung auf Französisch
Donnerstag, 20. August um 18:30 Uhr (freier Eintritt)
Es ist nicht möglich, die Abstand während den Führungen zu halten, und wir empfehlen Ihnen, eine Maske zu tragen, die Sie mitbringen müssen.
Die Ausstellung wird durch die Stiftung Volkart, die Stiftung Temperatio und Süd Kultur Fonds unterstützt.
In Partnerschaft mit Geiser Rahmen.
Awel Haouati, Sans titre, 2010-2020
Samir Belkaid, Algérie: objectif politique, révolution pacifique, 2019
KMH, El ghassel
Tytus Grodzicki, Deglet Nour, 2014-2015
Rezaoui Hakim & Mani Souad, Immanences, 2019-2020
Yanis Kafiz, Bande à part, 2019
Camille Millerand, Bled Runner
Fethi Sahraoui, Escaping the Heatwave, 2016
Bruno Boudjelal, Jours intranquilles
© Bruno Boudjelal / Agence VU’
Mohamed Fouad Semmache, Out of the Shadows, 2017-2019
Lydia Saidi, La prochaine fois, le feu, 2019-2020
Lynn SK, Rue Belouizdad, Alger, 2014-2019
Sihem Salhi, Ame en tourmente, 2015
Nadja Makhlouf, Fatima Kade, de la série De l’Invisible au Visible : Moudjahidates, Femmes Combattantes, 2011-2013
© Youcef Krache
© Houari Bouchenak
Emilien Itim, Yatim, 2019-2020