Prix Photoforum 2022
4 Dezember 2022, 11:00 – 15 Januar 2023, 18:00
Prix Photoforum 2022
Mit Françoise Caraco, Matthieu Croizier, Marco Frauchiger, Ruiz Guadalupe, Hae Young Ji, Lisa Mazenauer, Massao Mascaro, Thalles Piaget, Ronald Pizzoferrato, Shwe Wutt Hmon
Der Prix Photoforum ist einer der wenigen Schweizer Fotopreise ohne Einschränkung bezüglich Nationalität, Alter, Karrierestufe oder thematischer Vorgabe. Dementsprechend werden jedes Jahr eine große Vielfalt an Arbeiten präsentiert, die den Reichtum der zeitgenössischen Fotografie und Breite der Bildnutzungsmöglichkeiten des Mediums widerspiegeln. Die in diesem Jahr ausgewählten Projekte adressieren auf eindrucksvolle Weise die Herausforderungen unserer heutigen Gesellschaft und finden dabei zu verschiedene Strategien im Umgang mit dem Medium Fotografie. Ökologische, politische und soziale Themen stehen dabei ebenso im Fokus, wie die Auseinandersetzung mit der eigenen (Familien-)Geschichte und dem kollektiven Gedächtnis. Zudem finden sich konzeptuelle Recherchen, die mit dem Medium Fotografie selbst in Verbindung stehen. Besonders überzeugen konnten die Jury dieses Jahr Arbeiten, die einen kollaborativen Umgang mit der Fotografie entwickeln und die Fotografierten sowie die Betrachter:innen in den Produktionsprozess mit einbeziehen.
2022 haben insgesamt 150 Künstler:innen und Fotograf:innen Beiträge für den Prix Photoforum eingereicht. Die internationale Jury – bestehend aus Julie Jones (Kuratorin Fotografie Centre Pompidou Paris), Kabelo Malatsie (Direktorin Kunsthalle Bern), Kathrin Schönegg (Kuratorin/Direktorin C/O Berlin) und Jana Johanna Haeckel (Direktorin, Photoforum Pasquart) – wählte daraus zehn Positionen für die Ausstellung des Prix Photoforums aus, darunter einen Preisträger und eine lobende Erwähnung.
Der mit CHF 5’000 dotierte Prix Photoforum 2022 wurde dem Künstler Marco Frauchiger für sein Projekt „Bringing light into the dark“ verliehen. Dieses Projekt dokumentiert eine Reise des Künstlers nach Laos, wo er 50 Jahre nach dem „Geheimen Krieg“ der Amerikaner nach Artefakten suchte, die aus Bombenmaterial hergestellt wurden. Frauchiger beauftragte für die Fotoserie einen lokalen Handwerker, eine Camera Obscura aus Bombentrümmern herzustellen, um analoge Aufnahmen zu produzieren. Die Ergebnisse zeigen kaum erkennbare historische Schauplätze des „Geheimen Krieges“ und unterwandern das Abbildungsversprechen dokumentarischer Bildpraxis. Gleichzeitig stellen sie subtile Fragen nach dem Wirklichkeitsversprechen, das Bildjournalismus und Kriegsberichterstattung propagieren.
Eine lobende Erwähnung der Jury geht an den Fotografen Ronald Pizzoferrato für sein Projekt „Kupaiwa/Oil Tree“. Die im Dialog mit den Anwohner:innen entwickelte Bildserie porträtiert die desaströse ökologische und ökonomische Situation am Marakaibo See in Venezuela, einer der ältesten und größten Seen Latein Amerikas.
Bild © Françoise Caraco
Bild © Matthieu Croizier
Bild © Ruiz Guadalupe
Bild © Hae Young Ji
Bild © Lisa Mazenauer
Bild © Massao Mascaro
Bild © Thalles Piaget
Bild © Shwe Wutt Hmon
Ausstellungsansicht © Aline Bovard Rudaz
Austellungsansicht © Aline Bovard Rudaz
Austellungsansicht © Aline Bovard Rudaz
Austellungsansicht © Aline Bovard Rudaz
Austellungsansicht © Aline Bovard Rudaz