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Cécile Monnier befasst sich in ihrer Arbeit mit der Frage, wie menschliche Praktiken und persönliche Erinnerungen unsere Beziehung zur „Natur“ prägen.  Durch die Kombination von Fotografie und Installation sucht sie nach neuen Wegen, um das Lebendige* sehen zu lernen und unsere Beziehung zu ihm zu überdenken.

Die Ausstellung zeigt zwei Arbeiten, die Cécile Monniers persönliche und künstlerische Auseinandersetzung mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur vertiefen. In „Tout est fichu comme un sandwich à la soupe“ beschäftigt sie sich mit der Praxis des Fliegenfischens – einer symbolischen Schnittstelle zwischen den Menschen und ihrer Umwelt. Sie interessiert sich dafür, wie die Angler diesen Lebensraum, den Fluss, pflegen und ihn gleichzeitig stören. Fotografien von handgefertigten künstlichen Fliegen (welche als Köder verwendet werden), kombiniert mit einer Videoinstallation, hinterfragen die Ästhetik und Ambivalenz einer Tätigkeit, die den Menschen mit einem Lebensraum und einem Ökosystem verbindet, aber auch die Machtverhältnisse und Abhängigkeiten zwischen ihnen offenbart.

In „turn around, turn around, turn around“, einer Langzeitarbeit, blickt Cécile auf ihre eigene Vergangenheit zurück. Die Installation, in der Bilder als fortlaufende Bänder von der Decke hängen, ist nicht nur eine visuelle Hommage an ihre Kindheit auf dem Land, sondern auch eine Reflexion darüber, wie unsere Erfahrungen unsere Beziehung zur Natur prägen. Auch hier sind die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen dem Menschen und dem, was er beobachtet, kultiviert oder züchtet, komplex. Cécile sieht in den Erinnerungen an das Landleben eine Verbindung zwischen individueller Verantwortung und der dringenden und universellen Notwendigkeit, unsere Beziehung zur Welt neu zu überdenken. Diese Arbeit dient als Prolog zu ihrem künstlerischen Ansatz, indem sie den Dialog zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart sowie zwischen dem Menschen und anderen Lebewesen betont.

* Estelle Zhong Mengual, Apprendre à voir : le point de vue du vivant, 2020

About the artist

Cécile Monnier (*1982, lebt und arbeitet in Lausanne) ist freischaffende Fotografin. Sie hat einen Bachelor in Soziologie, ein EFZ und ein Diplom der höheren Berufsbildung in Fotografie am CEPV sowie einen Master in Visueller Kunst an der EDHEA erworben. Sie ist in der Architektur- und Kunstfotografie aktiv und gibt Kurse an verschiedenen Schulen. Sie stellt in der Schweiz aus, in Sion, Martigny, Freiburg und Basel. Ihre Arbeit wurde auch im Rahmen des „Young Talent Award for Photography 2020“ gewürdigt. Im Jahr 2022 war sie die Gewinnerin der Enquête Photographique Fribourgeoise mit dem Projekt des nuits sans silence.

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