Residenzen
2024: Ieva Saudargaitė Douaihi
Diesen Sommer freuen wir uns, Ieva Saudargaitė Douaihi zu einer einmonatigen Residenz in Biel/Bienne begrüssen zu dürfen. Diese Residenz wird in Zusammenarbeit mit der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia angeboten. Ziel der Residenz ist es, Kunstschaffenden die Möglichkeit zu geben, neue Perspektiven auf die Stadt und deren Umgebung zu gewinnen und kreative kollaborative Praktiken zu fördern. Während ihres Aufenthalts wird Ieva mit der lokalen Kunstszene, Schweizer Institutionen und Künstler*innen in Kontakt treten und ihre Forschungsergebnisse in einer kleinen Präsentation im Photoforum zeigen.
© Ieva Saudargaitė Douaihi
Über die Künstlerin
Ieva Saudargaitė Douaihi ist eine multidisziplinäre Künstlerin, die mit Fotografie, Installation und anderen Medien arbeitet. Ihre Arbeit ist von ihrem Hintergrund in Architektur, einer tiefen Faszination für die gebaute und natürliche Umwelt sowie den verschiedenen Schichten des Straßenlebens geprägt. Ihre Praxis zielt darauf ab, die Schichten von Geschichte, Kultur, Ökologie und Erfahrungen, die in diesen Umgebungen eingebettet sind, freizulegen.
Ieva hat Architektur an der Lebanese American University in Byblos und der École Spéciale d’Architecture in Paris studiert. Sie wuchs zwischen Litauen, den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Libanon auf. 2022 gründete sie Takeover, einen Projektraum in Beirut, der dynamische und experimentelle Programme präsentiert.
Forschungsschwerpunkt
Ieva interessiert sich dafür, die Rolle von endemischen und invasiven Pflanzenarten in Biel zu erforschen, ihre traditionellen Rollen sowie ihre historischen, ökologischen und urbanen Implikationen. Darüber hinaus möchte sie Biel/Bienne mit einem Gebiet in Beirut vergleichen, das umgangssprachlich als „BIEL“ bekannt ist. Dieses Gebiet liegt zwischen dem Meer und dem Beirut Central District. Das aufgeschüttete Land wurde aufgrund der andauernden Krisen größtenteils ungenutzt gelassen und ist ein Flickenteppich aus Unterhaltungslokalen, überwucherten und verlassenen Grundstücken sowie städtischen Müllhalden.
2023: Fatma Fahmy & Martin Kharumwa
Im Juli 2023 lud das Photoforum Pasquart erstmals zwei Fotografen vom afrikanischen Kontinent zu einer einmonatigen Residenz nach Biel/Bienne ein. Ziel dieser Zusammenarbeit mit der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia ist es, dass eingeladenen Fotografen einen neuen Blick von aussen auf Stadt und deren Umgebung werfen.
© Fatma Fahmy
Fatma Fahmy
In der Fotografie von Fatma Fahmy aus Ägypten steht der Mensch und seine Umwelt im Mittelpunkt. Ihre Bilder zeigen den Alltag in Ägypten abseits gängiger Klischees und richten den Fokus auf starke Geschichten und Beziehungen der Menschen, sei es entlang einer Tramlinie oder in Verbindung mit kostbarem Wasser. Fatma Fahmy erhielt 2020 das Daniele Tamagni Stipendium am Market Photo Workshop und wurde von PhMuseum (Bologna) als vielversprechende afrikanische Fotografin ausgezeichnet.
© Martin Kharumwa
Martin Kharumwa
In den Fotografien von Martin Kharumwa aus Uganda stehen Menschen im Mittelpunkt, sei es in Porträts oder Modeaufnahmen. Er betont die Bedeutung des Erzählens eigener Geschichten und der Entfaltung eigener Stile, abseits von äusseren Einflüssen. Dies zeigt sich in seiner Zusammenarbeit mit dem „Afropocene studio lab“ in Kampala, wo er seine Erfahrungen auf dem Kontinent durch nuancierte Bilder ausdrückt. Martin Kharumwa, ein Autodidakt in der Fotografie, arbeitet freiberuflich für die Modebranche, NGOs und internationale Medien. Seine Arbeiten zeichnen sich durch ständigen Wandel und die Entdeckung neuer Bildwelten aus, ohne sich auf die Fotografie allein zu beschränken. Im Jahr 2008 wurde er mit dem Sony World Photography Award ausgezeichnet.
> Martin Kharumwa auf Instagram
Projekt initiert von Jana J. Haeckel, weitergeführt von Andreas Hagenbach
Text: Andreas Hagenbach